Mit großem Beifall der 40 Teilnehmer fand eine 3-tägige Exkursion der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover (NGH) in das Saale-Unstrut-Triasland auf der Rudelsburg ihren Abschluss. Unter Führung des renommierten Werkstein- und Trias-Experten Dr. Jochen Lepper, Hannover und des Leipziger Geographen Martin Dettmer absolvierten die Teilnehmer ein anspruchsvolles Programm unter dem Leitthema: „Trias: Stein – Wein – Kultur im Saale-Unstrut-Land“.
Die Naturhistorische Gesellschaft Hannover wurde bereits 1797 gegründet und zählt neben der Leopoldina in Halle zu den ältesten naturwissenschaftlichen Vereinigungen Deutschlands. Das seit der Gründung bestehende Ziel der NGH, „die genauere Kenntnis der Naturproducte hiesiger Lande zu befördern“ und „die Erweiterung aller naturhistorischen Kenntnisse unter den einzelnen Mitgliedern anzustreben“ gilt noch heute unverändert.
So besuchten die Exkursionsteilnehmer unter anderem sechs aktive beziehungsweise historische Werksteinbrüche zwischen Wendelstein und Freyburg und informierten sich intensiv über die Verarbeitung und bauliche Verwendungsbeispiele des Nebraer Buntsandstein und des Freyburger Schaumkalk sowie über die wichtigsten Schadbilder am Stein.
Stationen waren uunter anderem das Kloster Memleben, das Schloss Burgscheidungen, der Naumburger Dom, das Steinerne Festbuch in Großjena sowie das Kloster Pforta. Insbesondere der Buntsandstein aus Nebra ist jedoch auch weit über die Region hinaus bekannt, er wurde beispielsweise beim Bau der Alten Nationalgalerie in Berlin, am Berliner Reichstag und an der Hamburger Börse verwendet. Dabei wurde deutlich, welch großen Anteil die quasi-industrielle Natursteingewinnung für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Nebra hatte und welche Bedeutung den verbleibenden Gewinnungsbetrieben der Region zukommt.
Ergänzt wurde die Exkursion durch Weinproben im Weingut Böhme und im Weingut Lückel sowie durch eine bodenkundliche Weinbergwanderung durch den Max-Klinger-Berg in Großjena. Begleitet, beraten und ko-moderiert wurde die Exkursion durch den Naumburger Bodenkundler Christoph Scheibert, der sich nebenberuflich dem Thema der bodenkundlichen Weinlagenklassifikation widmet.
Am Ende einer anstrengenden aber überaus interessanten Exkursion waren sich alle Teilnehmer einig, dass es sich lohnt, bald wieder das Saale-Unstrut-Triasland zu besuchen und sich vertieft mit „Stein, Wein und Kultur“ im Gebiet zu befassen.
Mitteldeutsche Zeitung / Naumburger Tageblatt vom 27.09.2013: