Voraussetzung für diese Dokumentation bilden neben zwei Kernbohrungen (Laton 1 und 2), die auf dem Gelände der Tongrube Bodnariuk in Resse abgeteuft wurden, das Aufschlussprofil der Tongrube. Die angetroffene Tonsteinfolge wurde lithologisch aufgenommen, beprobt und anhand von Mikrofossilien (Ostrakoden, Foraminiferen) biostratigraphisch in Unter- bis Ober-Hauterivium eingestuft. Anhand der Artenverteilung der verschiedenen Mikrofossilgruppen und der Karbonatwerte lässt sich eine relative Temperaturkurve für den Grenzbereich Unter-/Ober-Hauterivium generieren. Ebenso lassen sich Temperaturabhängigkeiten bei bestimmten Ostrakoden- und Foraminiferanarten erkennen.
In der vorliegenden Arbeit werden Meereskrokodilzähne aus dem Oberen Jura (Kimmeridgium) der Region Hannover beschrieben. Zudem wird untersucht, ob sich unter den Zähnen der beiden bekannten Gattungen Machimosaurus und Steneosaurus noch eine dritte, bislang unbekannte Gattung und/oder Art befindet. Die Zähne stammen aus der „Sammlung Struckmann“ des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover. Carl Eberhard Friedrich Struckmann, der diese Sammlung Ende des 19. Jahrhunderts zusammenstellte, erwies der Paläontologie Niedersachsens damit einen großen Dienst. Die Untersuchung zeigt, dass die beiden bekannten Gattungen gut zu unterscheiden sind.
Die Brunsmeierhöhle liegt unweit östlich des kleinen Ortes Hagen/Bad Pyrmont im Landkreis Hameln-Pyrmont. Sie ist zusammen mit der Weidendoline Teil eines kleinen, aber schön versinterten „Höhlensystems“ am Rand der Ottensteiner Hochfläche. In ihrem Erscheinungsbild und der geologischen Lage im Unteren Muschelkalk, sind es einzigartige Naturphänomene im niedersächsischen Bergland. In dieser Arbeit werden die Karsterscheinungen sowie die aktuelle Situation beschrieben.
Die Untersuchung beschäftigt sich mit Struktur und Funktionsweise des Gleitkesselfallenblütenstands des Aronstabs. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die komplizierten Wechselwirkungen zwischen Pflanze, Bestäuber und dem jeweils herrschenden Mikroklima gerichtet. Zur Klärung der Frage, welche Tierarten dem Aronstab als Bestäuber zur Verfügung stehen, wurden im stadtnahen Gebiet der Landeshauptstadt Hannover die „Fänge“ von 448 Blütenständen ausgezählt und die darin enthaltenen Arten bestimmt. Insgesamt wurden 3385 Individuen aus unterschiedlichsten Arthropodentaxa ermittelt. Durch den Vergleich zwischen 8 Standorten kommen aufgrund ihrer Häufigkeit und Stetigkeit praktisch nur die Weibchen der Schmetterlingsmücke Psychoda phalaenoides L. (Dipt.: Psychodidae) als regelmäßige Bestäuber in Frage. Die Vertreter der übrigen Arthropodentaxa sind als so genannte „Zufallsfänge“ für die Arterhaltung des Aronstabs von untergeordneter Bedeutung.
Im Rahmen des Niedersächsischen Tierartenerfassungsprogramms werden libellenkundliche Daten systematisch gesammelt und verwaltet. Eine systematische Auswertung dieser Daten wurde bisher jedoch nicht vorgenommen. In diesem Beitrag wird anhand eines Datenbankauszugs des Tierartenerfassungsprogramms exemplarisch eine Analyse der Häufigkeit und Verbreitung von Libellenarten durchgeführt. In Niedersachsen gibt es wenige häufige Libellenarten während der Großteil der Arten eine mittlere oder niedrige Häufigkeit erreicht. Für 24 Arten (36 %) wurden Verbreitungsschwerpunkte innerhalb von Niedersachsen statistisch nachgewiesen. Für acht dieser Arten erscheint es aufgrund der geringen absoluten Zahl der Fundraster allerdings nicht angebracht, die naturräumlichen Regionen, in denen die wenigen Vorkommen liegen, als schwerpunktmäßige Verbreitungsgebiete zu verstehen. Für weitere drei Arten werden aufgrund ihrer ökologischen Präferenzen Verbreitungsschwerpunkte innerhalb Niedersachsens vermutet. Insgesamt wird das Niedersächsische Tierartenerfassungsprogramm als robuste Grundlage eingeschätzt, Häufigkeit und Verbreitungsschwerpunkte von Arten festzustellen. Es kann damit eine wesentliche Grundlage für die Naturschutzarbeit (z. B. Einstufung in Roten Listen, Ermittlung der Repräsentanz) darstellen.
Die Ameisenfauna der Hannoverschen Moorgeest wurde erstmalig untersucht. Für die untersuchten Moorkomplexe können insgesamt 26 Ameisenarten angegeben werden. Die mit höherem methodischem Aufwand bearbeiteten Gebiete Helstorfer und Otternhagener Moor erwiesen sich als besonders artenreich. Das vorgefundene Artenspektrum kann als typisch für heutige nordwestdeutsche Moorlandschaften und Moor-Degenerationsstadien angesehen werden. Hervorhebenswert ist das Vorkommen der stark gefährdeten Formica picea Nyl. in allen Untersuchungsgebieten, was die Bedeutung der hochmoortypischen Erico-Sphagneten unterstreicht. Im Otternhagener Moor wurde als Rarität Harpagoxenus sublaevis (Nyl.) nachgewiesen. Die größte Artenvielfalt konnte im Bereich der trockenwarmen, lückig bewachsenen Torfdämme mit Totholzanteilen festgestellt werden, wo jedoch Hochmoorspezialisten fehlen. Somit kommt den Mooren eine Bedeutung für Ameisenarten zu, deren ökologische Ansprüche bei Moorschutzkonzepten bislang wenig Berücksichtigung fanden.