Aktuelle Funde von 57 Hornfliegen-Arten (Sciomyzidae) werden für Niedersachsen und Bremen gemeldet. Während für Niedersachsen keine Neunachweise vorliegen, werden neun Arten erstmals für den Stadtstaat Bremen gemeldet: Anticheta analis, Coremacera marginata, Limnia paludicola, L. unguicornis, Pherbellia albocostata, P. cinerella, P. scutellaris, Tetanocera arrogans und T. ferruginea.
Schlüsselwörter: Diptera, Hornfliegen, Sciomyzidae, Fauna, Deutschland, Niedersachsen, Bremen
Ein weiterer „Satanspilzhang“ (vgl. Jahn 1986) mit 21 prächtigen Dick-Röhrlingen (Gattung Boletus), darunter der neue, obwohl altbekannte Himmelreichs-Kaiserröhrling (Himmelreichia rosea = Boletus regius non Krbh.), der rosahütige Kaiserröhrling (Roseoparadisaea rhodoxantha) und der Satanspilz konnten in Süd-Niedersachsen entdeckt werden. Neben 18 Klumpfüßen (38 im Deister) wachsen vier schönfarbige Korallen auf dem Hirschkopf (u. a. Ramaria bataillei im Hexenring, im gesamten Deister sind es 8 schönfarbige Arten), einem pilzartenreichen Kalktrockenhangwald bei Springe (Region Hannover). Über 400 Arten wurden nachgewiesen, darunter 200 im Kalktrockenhangwald. 108 Pilze stehen auf der Roten Liste, davon sind 21 „Vom Aussterben bedroht“ (Wöldecke 2014). 8 Arten waren neu für Niedersachsen (vgl. Wöldecke 1998). Eine Pflanzenliste der höheren Pflanzen mit etwa 250 Arten schließt sich an.
Seit Ende der 1990-iger Jahre konnten im Zusammenhang mit der Verbreiterung des Mittellandkanals bei Misburg zahlreiche temporäre Aufschlüsse und Bohrungen entlang des Mittellandkanals zwischen Misburg und Anderten beschrieben und mit benachbarten Bohrungen korreliert werden. Die bearbeitete Schichtenfolge reicht vom Unteralbium bis Unterturonium. Neben der lithostratigrafischen Beschreibung dieser Aufschlüsse werden bisher unveröffentlichte, biostratigrafische Ergebnisse, die im Wesentlichen auf der Untersuchung von Ostrakoden der Forschungsbohrungen Kirchrode 1 und 2 basieren, mit der Ammoniten-Stratigrafie verglichen. Anhand der Forschungsbohrungen Kirchrode 1 und 2 und Anderten 1 und 2 ließ sich das Einfallen der Schichtenfolge mit Hilfe des Bioevents „steghausi 1“, einem temporären Auftreten der Ostrakode Physocythere steghausi im Oberalbium, rekonstruieren. Neben diesen Bohrungen wurden weitere ingenieurgeologische Bohrungen biostratigrafisch im Untersuchungsgebiet ausgewertet.
Schlüsselwörter: Unterkreide, Oberkreide, Albium, Cenomanium, Turonium, Lithostratigrafie, Biostratigrafie, Korrelation, Hannover, Foraminiferen- und Ostrakoden-Systematik
Die Ichthyosaurier waren marin lebende Reptilien, die ab der Trias bis in die Kreidezeit gelebt haben. In der vorliegenden Arbeit werden die Überreste eines Ichthyosauriers beschrieben, die 1969 von Franz-Jürgen Harms in der ehemaligen Tongrube Kastendamm in Garbsen bei Hannover gefunden wurden. Dort standen Gesteine des Barremium (Untere Kreidezeit) an, die sich am Ostrand des Niedersächsischen Beckens ablagerten. Von dem Skelett sind das Basisphenoid, 41 Wirbelkörper, zwei Dornfortsätze, ein Femur und Phalangenknochen erhalten. Zudem sind Fragmente von Dornfortsätzen und Rippen überliefert. Aus einem Vergleich dieser Knochen mit denen von anderen Ichthyosauriern, unter anderem Platypterygius australis, geht hervor, dass dieses Individuum der Gattung Platypterygius zuzuordnen ist. Besonders das Höhen- zu Längenverhältnis der Wirbelkörper und das in drei Facetten unterteilte distale Gelenk des Femurs stützen diese Gattungszuordnung. Bei einem Vergleich mit den beiden aus der unteren Kreidezeit Norddeutschlands bekannten Platypterygius-Arten P. platydactylus und P. hercynicus fallen anatomische Unterschiede bei den Facetten der Wirbelkörper und dem proximalen Gelenken der Femora auf, die auf eine unterschiedliche Artzugehörigkeit hindeuten.
Nachruf Gerhard Boenigk (1940 – 2021)
Nachruf Franz Gramann (1932 – 2021)